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Grabmallphilosophie

 Man kann auf zwei verschiedene Arten an die Gestaltung eines Grabmal gehen.

1.)
Einmal, indem man etwas über den Verstorbenen berichtet, und es in seinem Sinne       
gestaltet.
oder

2.)
Indem man einen Grabstein fertigt, der in der Gestaltung auf das Wesen des 
Hinterbliebenen eingeht.


                   Beide Möglichkeiten haben ihre Vorzüge und Nachteile.

Beim Ersteren könnte die Form und Oberfläche des Grabmales dem Charakter des
Verstorbenen angepaßt werden. Es ist möglich die Schriftzüge im Sinne des Verstorbenen
zu gestalten Es können verschiedene Wappen zum Einsatz kommen.

Auf dem Neustädter Friedhof ist es z.B. möglich  auf das Hobby oder die Berufung des
Verstorbenen einzugehen (Grabmal: Griese-Boxhandschuhe oder einen von uns gefertigten
Grabstein für einen Fußballtrainer mit Fußballornament).
Es ist allerdings heute für uns schwierig ein gültiges Ornament zu finden.

Die meisten Ornamente die wir zur Gestaltung eines Grabsteines zu Verfügung haben,
kommen aus der christlichen Mythologie.

Wir moderne Menschen verdrängen den Tod aus unserem Leben. Wir leben so, als würden
wir ewig leben können und beachten dabei kaum, daß unser eigener
Tod in uns fest verankert ist, und tagtäglich unser ganzes Leben lang, abläuft. Indem das
Leben verrinnt wächst der Tod. So gesehen, ist das Buch des Lebens in unseren Genen 
festgeschrieben und es "geschieht nichts neues unter der Sonne" (Bücher Salomo).
Die Menschen  bleiben  im Wesen gleich und alles Wesentliche ist schon immer dagewesen.
Mütter gebären neue Mütter, aus denen das Leben immer wieder neu
entspringt, von Generation zu Generation sich selbst vervollkommnend .

Was sich verändert ist die
Kulturlandschaft, die Art und Weise mit der wir Menschen in
den Lauf des natürlichen Lebens unserer Welt eingreifen - und wenn wir
jene magische Grenze überschreiten - sie  zerstören .

 Nur in uns einzelnen Menschen ist die Erfahrung der Evolution gespeichert. Wie leicht ist es, einen
Menschen zu töten. Wieviele Maschinen haben wir und unsere
Vorfahren erfunden und gebaut, um Menschen -  die anderen Willens sind - zu vernichten! So
zerbrechlich ist unsere Welt. 

Gerade mächtige Leute können sich nicht damit abfinden, daß auch ihr Reich einmal zu Ende
geht. Aus diesem Grunde wurden schon von jeher Grabdenkmale aufgebaut, die noch nach
Tausenden von Jahren von der Macht und dem Reichtum des Verstorbenen künden.Typische
Beispiele sind die ägyptischen Pyramiden oder die Tempel der Maya. Aber auch die
Bürgerhäuser der Renaissance oder -in  der Gegenwart: die Glas-Paläste der Banken , der
Finanzämter, der Versicherungen .
Zugegeben sind diese letzteren Paläste entmenschlichte- ( dekadende ) Beispiele der
Architektur, in dem ein großer unmenschlicher " Zeitgeist " zum Ausdruck kommt,
der letztendlich seinen Ursprung in der Industrialisierung und Globalisierung hat und keinem
Menschen wirklich nutzt. Ein Auswuchs unserer entmenschlichten,  industriellen und bürokratischen Unkultur. Die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, nicht mehr die einzelnen 
Menschen im Mittelpunkt des eigenen Handelns zusehen, sondern einen perversen,
dekadenten Prozess  gehorcht, der nichts mit menschlichen Verhalten und
denken zu tun hat. Seinen Ursprung hat diese Unkultur in einem Bewußtsein, das sich im
Massenstaat, Verwaltung von "Massen" (gemeint sind viele Menschen) in
der Massenproduktion,  Massenbau oder auch Massenvernichtung
auslebt und natürlich auch von ganz konkreten Menschen so wahnwitzig gedacht und
visionslos zu Gesetz gebracht wird. Der Hehler ist dabei wie der Stehler. Das will heißen,
umgesetzt werden diese Gesetze durch einzelne Personen .
                            

Aus unserer selbstgeschaffenen Kulturwelt können wir Zeichen entlehnen. Diesen fehlen
natürlich die Inhalte des natürlichen (göttlichen)  Lebens. Daraus resultiert ihr schwacher
Glanz. Die wenigen weltlichen Zeichen die wir haben sind Handwerkerwappen, Blumen,
Portraits oder Hobbys.
Besser wären natürlich Symbole wie der Lebensbaum, die Sonne, das Korn auf dem Feld,
das Buch des Lebens, eine Mutter mit Kind -als Symbol des menschlichen Lebens
überhaupt-, die Jahreszeiten, Wolken und Wasser, Feuer und Luft.

Die Ausführungen dieser Ornamente können sowohl in traditioneller Steinmetzkultur, als Bronze Reliefs oder als Steinradierungen erfolgen . Nur sind sie nicht mehr in unserem Bewußtsein.

                      .
Bei der zweiten Möglichkeit, steht der Hinterbliebene im Mittelpunkt.

Der Hinterbliebene nicht nur als Trauerfall. Sondern der dem Leben zugewandte Mensch,
der nach seiner Trauer zum Grabmal geht, um seinen Erinnerungen von und mit
dem Verstorbenen nachsinnen zu können.

Das ist das zentrale Thema unserer Grabmalgestaltung. Hierfür sollte ein schönes Ambiente geschaffen werden.

Natürlich spielen immer wieder finanzielle Möglichkeiten eine einschränkende Rolle.
Dennoch, bei aller schwierigen finanziellen Situation, sollte man doch bei der Auswahl eines
Grabmals bedenken, daß dieses bis zu 30 Jahre auf dem Friedhof steht, und es unseren
Bedürfnissen für diese lange Zeit entsprechen sollte. Es ist deshalb nur billig, ein wenig mehr
Geld auszugeben für diese einzigartige Sache, als all zu sparsam zu sein und am Ende doch eine
Grabstätte gekauft zu haben, die uns nicht gefällt.

Bei einem Grabmal geht es nicht um allgemeine nützliche Dinge, sondern um die Befriedigung
eines  inneren, seelischen Bedürfnisses, eines Gefühles, das einfach
nicht akzeptieren kann, das der Verstorbene  nicht mehr ist. Mit dem Grabmal holen wir uns
förmlich die Bestätigung, daß dort ,wo das Grabmal steht, sich der Verstorbenen "befindet".

So ist auch zu erklären, dass für den Hinterbliebenen der Grabstein eben nicht nur ein
Werkstück ist, sondern gewissermaßen ein personifiziertes Symbol des Verstorbenen. Der
Hinterbliebene sieht im Grabmal nicht nur das Werkstück, sondern eigentlich die Verstorbene
Person, die ihm somit nicht im imaginären Raum aufgelöst erscheint, sondern konkret, in der
Grabstelle befindlich. Das beruhigt die Seele und  ist wahrscheinlich der Grund, warum sich
die Tradition des Totenkults so viele tausend Jahre erhalten hat und alle Kulturvölker
Grabmale geschaffen haben
.

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